Als Gebäudeautomation bezeichnet man die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden. Ziel ist es, Funktionsabläufe Gewerke übergreifend selbstständig (automatisch), nach vorgegebenen Einstellwerten durchzuführen oder deren Bedienung bzw. Überwachung zu vereinfachen.
Die Gebäudeautomation kommt eigentlich aus den Bereich großer Gebäudestrukturen. Beispielsweise werden Krankenhäuser, Hotels und große öffentliche Zweckbauten durch eine Gebäudeautomation gesteuert. Ein in Europa verbreiteter Standard ist EIB/KNX. Dies ist ein technisch genormter Standard, welcher von vielen Herstellern unterstützt und weiterentwickelt wird.
Die Aufgaben, die diese Technologie in großen Gebäuden erledigt, können einem Einfamilienhaus auch nützlich sein. Somit haben sich in der Vergangenheit auch private Bauherren eine teure KNX Hausautomation in ihre Eigenheime geholt. Der Preis einer KNX Installation hängt selbstverständlich vom Umfang ab. Eine komplette Installation kann auch schon mal ca. 30-50.000€ kosten (statt einer normalen Installation für ca. 13.000€).
Bei KNX schlagen die Sensorik und die Visualisierung besonders zu buche. Denn die Steuerungsintelligenz steckt dezentral in den einzelnen Komponenten verteilt. So hat beispielsweise jeder Taster eine Steuerungselektronik inne. Wenn ich auf einen Taster klicke, schickt dieser die jeweiligen Befehle über den Bus an die anderen Komponenten (z.B. Licht an oder Jalousien runter) Deshalb ist so ein Taster auch sehr teuer (ca. 100-150€). Für eine Visualisierung auf einem Smartphone oder Tablet braucht man noch zusätzlich einen teuren Server.
Heute gibt es zahlreiche Firmen, die eine Hausautomation speziell für kleine Einfamilienhäuser für vergleichsweise wenig Geld anbieten. Dieser Markt wächst rasant! Zur Zeit verdoppelt er sich jährlich! Dabei muss man jedoch zwischen verkabelten Lösungen und welche zum Nachrüsten (Funk) unterscheiden. Bei einem Neubau sollte man sich für eine fest installierte Lösung entscheiden, da kabellose Lösungen anfälliger für Störungen sind.
Nach einigen Recherchen bin ich auf die Firma Loxone aus Österreich gestoßen. Dieses noch recht junge Unternehmen bietet eine einfache Komplettlösung für die Hausautomation an, die auf SPS-Basis (speicherprogrammierbare Steuerung) arbeitet. Hier steckt die Steuerungsintelligenz zentral in einem Gerät. So sind z.B. Taster aber auch andere Sensoren günstig zu integrieren.
Außerdem unterstützt Loxone viele andere Standards wie z.B. KNX, EnOcean, 1-Wire, Infrarot, Modbus, RS232, RS485 und DMX. Loxone hat auch eine eigene Funk-Lösung und kann damit später einfach erweitert werden. Somit ist Loxone eine Universal-Schnittstelle und kann mit vielen anderen Technologien, wie auch KNX, kombiniert werden. Außerdem ist eine Visualisierung bereits integriert.
Loxone hat viele Vorteile:
- Bietet eine Komplettlösung an
- Kabellose und kabelgebundene Lösungen
- Unterstützen und vereinen viele Standards
- Visualisierung bereits integriert
- Kostenlose Apps für Smartphone und Tablets
- Mit App's auch von unterwegs auf das System zugreifen
- Kostenlose und recht einfache Konfigurations-Software
- Guter Telefon-Support
- Große Forum-Comunity
- Hilfe bei Projektplanung
Natürlich gibt es auch Nachteile, die ich nicht vorenthalten möchte:
- Recht junge Firma (könnten ja pleite gehen)
- Abhängigkeit von Loxone
- Bei Miniserver oder Netzteil Ausfall, kompletter System Ausfall
- Noch nicht sehr verbreitet
Wenn man bestimmte Vorkehrungen trifft, sind die Nachteile gut zu verkraften. Ich werde die Verkabelung so planen, dass man später auch einfach auf eine KNX Lösung umrüsten könnte. Jedoch gehe ich nicht davon aus, dass das passieren wird.
Ein kompletter Miniserver-Ausfall ist recht unwahrscheinlich, jedoch kann die SD-Karte mal den Geist aufgeben. Dafür hält man einfach eine Ersatzkarte bereit. Auch ein Netzteil und Miniserver könnte man für den Notfall im Ersatzlager haben. Und wenn man im Freundeskreis andere Loxone Nutzer hat, kann man sich ja den Notfall-Miniserver und Netzteil einfach teilen.
Als weiteren Schritt plane ich einen Testaufbau, bei dem ich verschiedene Komponenten und Technologien ausprobieren kann. Somit kann ich schon jetzt ein intelligentes Haus simulieren.
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