Eine Platte ist 250cm x 123cm groß und 0,8cm stark. Da es sich um Zementplatten handelt, wiegt eine Platte ca. 70kg.
Die gute Nachricht, wenn diese Platten nicht gebohrt, gesägt, geflext oder zerbrechen, sind sie absolut ungefährlich! Die Frage ist also nur, wie man sie unbeschadet von der Wand abbekommt?
Wir hatten ja im März einen OKAL Gutachter/Ingenieur bei uns. Dieser hat uns über die gefährlichen Stoffe im Haus unterrichtet. Er sagte uns, dass die Eternit-Platten damals mit Schrauben an den dahinterliegenden Holzlatten befestigt und anschließend ein Putz übergestrichen wurde.
Die Entsorgungsunternehmen reisen die Platten jedoch einfach nur ab. Dabei werden Asbestfasern freigesetzt. Da das Ganze jedoch im Freien stattfindet, wird dies in Kauf genommen.
Es gibt jedoch eine Methode, wie man die Platten unbeschadet demontieren kann. Bei dem Putz handelt es sich um einen synthetischen Kautschuk Putz, welcher bei Hitze weich wird. Wenn man diesen ca. 2mm starken Putz mit einem Lötbrenner erhitzt, kann man diesen leicht wegstreichen. Die dahinter liegende Schraube ist dann zugänglich. Diese Methode nimmt jedoch sehr viel Zeit in Anspruch und ist obendrein sehr fummelig. Aus diesem Grunde machen das die Entsorgungsunternehmen auch nicht. Zu groß wäre der Aufwand, die ca. 500 Schrauben zu lokalisieren.
Da ich bei der Entsorgung keinerlei Asbestreste auf dem Grundstück liegen haben möchte, will ich unbedingt diese Methode zumindest versuchen.
Nun gilt es nur noch die genauen Positionen der Schrauben zu finden.
1. Idee: Ich habe mir einen Metalldetektor gekauft mit dem ich einfach die Schrauben orten wollte. Jedoch piepte der Melder ständig und ich konnte kein System entdecken, da sicherlich auch die Schrauben der Fertigbau-Konstruktion dahinter auch detektiert werden.
2. Idee: Mit einem Hochleistungs-Magnet kann man doch bestimmt die Fläche absuchen, und da, wo eine Schraube ist, reagiert der Magnet. Aber auch das half nicht. Auf diese Weise habe ich nicht eine Schraube finden können.
Also versuchte ich mich mit dem Brenner ranzutasten. Und da, eine Schraube war gefunden. Nun stelle sich herau, dass die Schrauben aus Aluminium sind! Na dann waren Magnet und Metalldetektor völlig zwecklos. Nach langer Suche konnte ich schlussendlich ein System entdecken.
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So habe ich nun die letzten vier Wochen ca. 30 Stunden damit verbracht die Schrauben frei zu Brennen und die Aluminium Leisten zwischen den Platten zu entfernen. Es hat lange gedauert und war sehr mühselig, da für die oberen Schrauben ein Gerüst von Nöten war, welches um das ganze Haus mitwandern musste.
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Jetzt ist aber alles vorbereitet um die Platten einfach und gefahrlos von der Lattenkonstruktion lösen zu können. Das Haus sieht jetzt schon ziemlich komisch aus und fängt einige Blicke auf sich. Eine Spaziergängerin dachte, die "Löcher" seien dafür da, das Haus zu sprengen. Ich finde, dass Haus hat die Windpocken bekommen.
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